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Apr

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Osterfahrt oder Auf der Suche nach dem faulen Ei


Wie immer nehmen wir uns am Ostermontag einen schönen Ausflug vor. Meist machen wir eine ausgiebige Wanderung oder auch eine Tour mit dem Drahtesel, um die angefutterten Pfunde vom Ostersonntag wieder abzustrampeln. In diesem Jahr hatten wir eigentlich gar nicht mehr damit gerechnet, dass es noch Frühling wird und weil wir befürchteten, wegen Kälte und Regen beim Wandern keine Freude zu haben, hatten wir uns schon vor 2 Wochen für eine organisierte Busfahrt am Ostermontag angemeldet, die viele Überraschungen zum Thema Ostern versprach. Es sollte nach Rommlershausen auf die Burg gehen, wo wir nach der Besichtigung der mittelalterlichen Burg noch einen interessanten Vortrag über Liebessprüche, Gedichte und die Gebräuche / Sitten zu Ostern in dieser Gegend hören konnten. Das ganze kostete uns nur 50 Euro für 2 Personen incl. Fahrt, Führung, Eintritt sowie Verpflegung. Dennoch haben wir uns ein wenig geärgert, weil es dann doch noch so schönes Wetter wurde und wir lieber eine Fahrradtour mit Picknick gemacht hätten. Aber da wir die Busfahrt schon bezahlt hatten und wir bei der Stornierung nur die Hälfte des Betrages zurückbekommen hätten, sind wir dann doch lieber mitgefahren.

Am Treffpunkt waren noch ca. 10 weitere Leute und der Bus stand auch schon da. Nur mussten wir auf unseren Reiseleiter ca. eine halbe Stunde warten. Dieser überraschte uns dann in einem Hasenkostüm und entschuldigte sich für sein Zuspätkommen damit, dass er ja so viel zu tun hätte in dieser Zeit. Daraufhin zog er aus einem Sack (den er sich wohl vom Weihnachtsmann geborgt hatte) für jeden einen kleinen Plastikbeutel mit Schokoladenosterhasen und echten gefärbten Eiern heraus. Dazwischen war noch eine Minischnapsflasche versteckt. Als alle versorgt waren und ihre Plätze im Bus gefunden hatten, fuhren wir noch nach Köteln und holten weitere 16 Personen ab. Da wir nun vollständig waren, hielt unser Leithase eine kleine Ansprache im Bus und stellte sich dabei – wie vermutet – mit Herrn Hase vor. Naja, die meisten fanden es ganz lustig, obwohl alle schon ziemlich lange aus dem Kindergartenalter heraus waren. Auf der Hoppelsburg konnten wir uns dann wieder die Beine vertreten und besichtigten einige alte Räume, wobei aber niemand die Erklärungen von Herrn Hase so richtig ernst nahm. Der kam in seinem Kostüm auch langsam ins Schwitzen, so dass wir uns mittags dann auf dem Burgplatz ein schattiges Plätzchen unter einem Sonnensegel suchten. Da kam natürlich dann auch die Frage nach der Verpflegung. Mit gespielter Verwunderung antwortete uns Herr Hase dass der kleine Plastikbeutel von heute morgen unsere Verpflegung wäre. Nur gut, dass es auf der Hoppelsburg einen Würstchenstand gab, dessen Betreiber sich auch sehr über den Andrang freute.

Der Vortrag über die Ostersitten sollte um 14 Uhr beginnen in einem nahe gelegenen Freizeitzentrum. Das war dann nur ein ganz normaler Fußballplatz mit Vereinsgebäude. Leider konnten wir nicht draußen bleiben, sondern mussten alle im stickigen Vereinsraum Platz nehmen, bekamen aber wenigsten einen Kaffee spendiert. Herr Hase hatte sich in der Zwischenzeit umgezogen und erschien nun als gepflegter Mensch in Hemd und Hose. Der kurze Vortrag über die Ostersitten mündete schon bald in einer Verkaufsveranstaltung. Dem Thema entsprechend wurden Eierkocher, Mixer, elektrische Messer, Brotbackmaschinen, Toaster, Grills bis hin zu Gartenmöbeln angeboten, damit es beim nächsten Osterfest an nichts mangelt. Wir haben uns auch etwas bestellt, nämlich einen schönen Gartentisch aus Metall mit integriertem Grill in der Mitte. Ich fand die Idee ganz gut, beim Braten nicht immer abseits zu stehen, und so kann sich doch jeder sein Steak selber so oft wenden wie er möchte.




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